Frau Yinghui Cui absolviert seit dem 1. Oktober 2014 im Ludwig-Frank-Haus eine Ausbildungzur examinierten Altenpflegefachkraft. Sie ist eine von 20 Chinesinnen, die den Weg im Rahmen der landesweiten Projektkooperation nach Baden-Württemberg gefunden haben. Kooperationspartner sind eine Fachorganisation des Chinesischen Außenministeriums und der Paritätische Wohlfahrtsverband. Die Schirmherrschaft haben der chinesische Ministerpräsident S.E. LiKeqiang, der deutsche Botschafter Clauss und der Alt-Sozialminister Walter Riester übernommen.
Aller Anfang ist schwer, insbesondere wenn man aus einem sprachlich und kulturell völlig anderen Herkunftsland kommt. Aber Frau Cui ist jung, dynamisch und flexibel, das macht die Anpassung leichter. Um besser in Kontakt kommen zu können, hat sie sich erstmal einen einfacheren Rufnamen zugelegt. In der Schule und in der praktischen Tätigkeit im Ludwig-Frank-Haus heißt sie nun "Sabina", was eindeutig eine große Erleichterung für ihre Mitschüler und die Mitarbeiter darstellt. Sabina ist 23 Jahre alt und im chinesischen Zaozhuang, einer mit über 4 Mio.Einwohnern - für chinesische Verhältnisse - eherkleinen Großstadt in der Provinz Shandong zuHause. 棗莊市 / 枣庄市 so lautet der Ortsname auf Chinesisch und damit ist schon fast alles über den großen kulturellen und sprachlichen Wechsel, den Frau Cui bewältigen muss, gesagt.
Natürlich gab es deshalb eine längere Vorbereitungszeit, bevor sie die große Reise nach Deutschland unternehmen konnte. Das Lernen einer völlig anderen Sprache mit völlig anderen Schriftzeichen und Zahlen, mit unterschiedlichen Sprachrhythmen und Betonungen stellt für jeden eine riesige Herausforderung dar. Im Goethe-Institut bestand sie nach A1 und A2 das B1 Sprachniveau für Fortgeschrittene. Bereits zu Beginn wurde deutlich, dass dies dennoch nur ein Anfang sein kann, denn die schriftlichen und sprachlichen Herausforderungen einer Ausbildung und die unbeschwerte Kommunikation während der praktischen Tätigkeit sind damit noch nicht beherrschbar.
Aber Sabina macht Fortschritte, sie nimmt Privatunterricht und hat die ersten Ausbildungshürden bereits erfolgreich gemeistert. Hierbei kommt ihr auch zugute, dass sie bereits in China eine Ausbildung zur Krankenpflege erfolgreich abgeschlossen hat. Durch ihr Wissen über chinesische Medizin in der Krankenpflege profitieren zukünftig vielleicht auch ihre Kolleginnen und Kollegen im Ludwig-Frank-Haus. An Begabung, Disziplin beim Lernen, Optimismus und Lebensfreude mangelt es Frau Cui nicht. Wir hoffen, dass sie sich bald im Ludwig-Frank-Haus zu Hause fühlt, Freunde findet und wünschen ihr viel Erfolg bei ihrer dreijährigen Ausbildung.
Stefan Naundorf
Herr Zangh, der Leiter der chinesischen Delegation, überreicht
dem Ludwig-Frank-Haus einen Freundschaftswimpel.
(v.l.n.r.) Yinghui Cui, Auszubildende, Stefan Naundorf, Leiter
des Ludwig-Frank-Hauses, Zihui Zhang, Leiter der chinesischen
Delegation, Lutz Richter, Leiter der AWO-Altenpflegeschule und
des Bildungszentrums »Am Tretenhof« in Seelbach
